2. Polen verloren
2. Polen verloren
3. Grotesk unvorbereitet
4. Keine Frauenallianz
5. EU-Wirtschaft kommt in Gang
6. Wir halten uns nicht an Clubregeln!
7. Selbstkastration als Strategie
8. Rückzug vom Brexit?
9. Schuld sind immer die anderen!
10. Wie bei Erdogan: Maßlose Selbstüberschätzung
In der Vergangenheit haben die Tories gegenüber Europa immer eine „divide et impera“-Strategie verfolgt. Doch dieser übliche Ansatz konnte diesmal nicht aufgehen. Er scheiterte genaugenommen schon in dem Augenblick, als sich die Brexit-Kampagne so zentral auf polnische Arbeitnehmer in Großbritannien einschoss.
Denn die polnische Regierung unter Kaczynskis Führerschaft war die einzige, die vom Temperament und Gewicht bedeutsam genug war, um zugunsten der Briten beim Brexit Sand ins EU-Getriebe zu streuen.
Der frontale Angriff auf die Polen in Großbritannien mag dem Brexit-Lager zwar zum Sieg beim Referendum verholfen haben, aber es war ein echter Pyrrhus-Sieg. Denn die Polen stehen den Briten nun nicht als der dringend benötigte Spielverderber zur Verfügung.
Dies ist historisch umso bedeutsamer, als Polen ein traditioneller britischer Verbündeter ist und Kaczynski sicherlich nicht gerne mit Deutschland und der EU gemeinsame Sache macht.