3. Merkels Selbstüberschätzung
2. Merkel: Der Hillary-Faktor
3. Merkels Selbstüberschätzung
4. Merkel als permanente Karrierekillerin
5. Lasst ´mal wieder einen Mann ´ran
6. Merkel: Die ewige Selbstverstellerin
7. Merkel: Von der SPD aufs Glatteis gestellt
8. Grün ist verwelkt
9. Merkel: Wegbereiterin von rot-rot-grün
10. Merkel: Die meistgehasste Führungsfigur in der CDU-Geschichte?
Fazit: Keine inspirierenden Männer mehr um sie herum
Im Grund ist es ein Ding der faktischen Unmöglichkeit, einen so stressigen Posten wie den des deutschen Bundeskanzlers über mehr als ein Jahrzehnt auszuüben. Selbst Otto von Bismarck brachte es – in Zeiten, die niemals Wahlkämpfe erforderten – nur auf 19 Jahre (von 21. März 1871 bis 20.März 1890). Würde Merkel wiedergewählt, hätte sie am Ende der neuen Legislaturperiode (und dann 16 Jahren im Amt) 85% der gesamten Amtsperiode Bismarcks absolviert.
Merkel hat es sehr smart verstanden, sich lange Zeit als die Unersetzliche zu positionieren. Aber seit ihrer Reaktion in der Flüchtlingskrise glauben gerade für viele ihrer treuesten Wähler nicht mehr daran, dass sie auf Wasser gehen kann.
Der Merkel-Effekt hat sich aber nicht nur deshalb gründlich abgenutzt. In gewisser Weise ist unter Merkel die gesamte deutsche Politikerkaste „vermerkelt.“ Soll heißen: Man übt sich vornehm¬lich in Unscheinbarkeit. Das erscheint vielen als erstrebenswert, solange einem das den Tribut der (selbstpostulierten) Unersetzlichkeit einbringt.
Auf die immer wieder in den Raum hinein geraunte Bemerkung – wer sonst wenn nicht Merkel könnte es denn richten? – habe ich einen prägnanten Vorschlag: Warum versuchen wir es nicht mit irgendeinem anderen der 40-50 Spitzenpolitiker der beiden Regierungsparteien? Spaß beiseite, im Unterschied zu den USA sind die Strukturen des politischen Handelns in Deutschland so verfestigt und das System so stark, dass sich das Land am Ende (fast) von selbst regiert.
Im übrigen hat Frau Merkel ja eines niemals besonders hervorgekehrt – einen Führungs¬anspruch in der Sache. Solange sie das personalpolitische Zepter führte, war für sie die Welt vollkommen in Ordnung.